Der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien ist ein wichtiger Aspekt beim Klimaschutz. Erneuerbare Energien wie Windenergie, Photovoltaik oder Bioenergie schonen das Klima, weil bei ihrer Erzeugung keine oder kaum Treibhausgase entstehen. Auch im Kreis Recklinghausen wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben. Umfangreiche Daten des LANUV zeigen die rasante Entwicklung und die Potenziale der Erneuerbaren im Kreisgebiet.

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Was sind Erneuerbare Energien?

Als erneuerbare oder regenerative Energien werden Energiequellen bezeichnet, die für eine nachhaltige Energieversorgung praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Zu ihnen zählen Bioenergie (Biomassepotenzial), Geothermie, Wasserkraft, Meeresenergie, Sonnenenergie und Windenergie. Sie stehen im Gegensazu zu fossilen Energiequellen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, die endlich sind oder sich erst über einen Zeitraum von Millionen Jahren regenerieren.

Entwicklung im Kreis Recklinghausen

Ausbau der Erneuerbaren Energien nimmt weiter zu

Gab es vorher nur einige wenige Pionieranlagen, hat seit der Jahrtausendwende der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Kreis Recklinghausen so richtig Fahrt aufgenommen. Im Jahr 2023 gab es eine installierte Leistung von mehr als 500 MW. Die Anlagen erzeugen damit jährlich ca. 1.085 GWh Strom, soviel etwa wie 310.000 Drei-Personen-Haushalte im Jahr verbrauchen.

Insbesondere die Anzahl der Windräder und Photovoltaikanlagen weist seit dem 2000er Jahren enorme Zuwächse auf. Photovoltaik (255 MW) und Windkraft (197 MW) sind mit Abstand Spitzenreiter, was die installierte Leistung angeht. Aber auch Bioenergie (37 MW) und Grubengas (22 MW) als lokale Energieressource steuern einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende bei. Die "Hauptstadt der Windenergie" ist mit 89 MW installierter Leistung Haltern am See, während Dorsten Spitzenreiter bei der Photovoltaik ist (64 MW).

Karte Erneuerbare Energien im Kreis Recklinghausen

Legende






Status Quo + rechnerisches Ausbaupotenzial

Rund 24 % des Stromverbrauchs wird durch Erneuerbare abgedeckt

Den Daten des EE-Barometers des Energieatlas.NRW zufolge liegt der Stromverbrauch im Kreis Recklinghausen zurzeit bei 4,5 TWh pro Jahr. Etwas mehr als 1,7 TWh/a oder umgerechnet 24 % werden heute (Stand Dezember 2023) bereits durch Erneuerbare Energien abgedeckt.

Den Berechnungen des LANUV zufolge besteht ein rechnerisches Ausbaupotenzial von zusätzlichen 5,9 TWh pro Jahr durch Erneuerbare Energien. Mit den bestehenden Anlagen könnten Erneuerbare Energien damit theoretisch knapp 131 % des derzeitigen Stromverbrauchs im Kreis Recklinghausen abdecken.

Große Potenziale gibt es insbesondere im Bereich der der Photovoltaik-Freiflächen (+ 2,1 TWh/a), Photovoltaik-Dachanlagen (+ 1,9 TWh/a) und der Windenergie (+ 0,6 TWh/a). Hierbei handelt es sich um theoretische Potenzialflächen, die nicht zwingend die tatsächlichen Gegebenheiten widerspiegeln. Zum Beispiel werden bei den PV-Freiflächenanlagen die Randstreifen entlang der Autobahn 43 sowie entlang der Bahntrassen als Potenziale aufgeführt.

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