Nur wenige Begriffe haben in den vergangenen Jahren derart Karriere gemacht wie der „Klimawandel“. Denn: Der Klimawandel betrifft uns alle. Drückende Hitze oder Starkregen wird auch bei uns zunehmend zur Normalität. Fakten, wie etwa regional erhobene Temperaturdaten über einen langen Zeitraum hinweg, bestätigten das.

Doch was bedeutet Klimawandel eigentlich für den Kreis Recklinghausen? Was sind seine Folgen und wie hat sich die Treibhausgasbilanz in der Region entwickelt? Zu diesen und weiteren Fragen möchten wir Ihnen erste Antworten geben. Wir stellen Ihnen aktuelle Daten und Studienergebnisse vor, die einige Aspekte des Klimawandels im Kreis Recklinghausen näher beleuchten.

Gut zu wissen

Was bedeutet Klimawandel?

Der anthropogene Klimawandel bezeichnet die Veränderung des irdischen Klimas, welches maßgeblich durch den Menschen beeinflusst wird. Im Allgemeinen hat der Klimawandel auf unserer Erde eine Abkühlung oder Erwärmung über einen langen Zeitraum zur Folge. Zum Wandel gehört nicht nur die sich verändernde Temperatur – der Niederschlag nimmt stark zu oder bleibt aus und die Meeresströmungen wandeln sich. Die Folge: Mehr Wärme und Sturmgefahren.

Klimaveränderungen im Kreis Recklinghausen

Steigende Temperaturen, Zunahme von Hitzetagen

Oft ist von „Erderwärmung“ die Rede, wenn der Klimawandel gemeint ist. Tatsächlich ist der Anstieg der Temperatur ein wesentliches Merkmal der Veränderung. Und das betrifft nicht nur die Erdmassen, sondern unter anderem auch die Meere und das vermeintlich „ewige Eis“. Zwar war das Klima nie eine Konstante. Doch das „rasante Tempo und die weltweite Gleichzeitigkeit des Temperaturanstieges unterscheiden den heutigen menschengemachten Klimawandel von vorherigen natürlichen Veränderungen“, heißt es in einer aktuellen Faktensammlung, herausgegeben unter anderem von der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, dem Deutschen Wetterdienst und der Helmholtz-Klima-Initiative. Die Luft an der Erdoberfläche habe sich – Stand 2020 – gegenüber der vorindustriellen Zeit im weltweiten Durchschnitt bereits um rund ein Grad Celsius erwärmt – ein bis dato wahrscheinlich einmaliges Phänomen.

Die Richtung der Jahresdurchschnitts-Temperatur in NRW ist eindeutig: aufwärts. Der Vergleich der Jahresmittelwerte der Lufttemperatur zwischen 1912 und 2010 zeigt nicht nur diese stetig steigende Trendkurve. Er macht außerdem deutlich, dass die zwölf wärmsten Jahre mit nur einer einzigen Ausnahme in den letzten aufgeführten 21 Jahren liegen. Darauf verweist das Referat Geoinformation und Raumbeobachtung des Regionalverbands Ruhr in einem Fachbeitrag zur „Klimaanpassung“. Es stützt sich auf Ergebnisse der Ludger-Mintrop-Stadtklima-Station in der Bochumer Innenstadt. Sie liefert bereits seit 1888 Daten – eine wertvolle Klimaquelle für die gesamte Region, also auch für den Kreis Recklinghausen. Ermittelt wurde zudem „eine überproportionale Zunahme der Sommer- und Hitzetage“. Diese Fakten dürften sich mit der Wahrnehmung der allermeisten Menschen im Kreis Recklinghausen decken.

Klimawandel im Alltag

Wie macht sich Klimawandel vor Ort bemerkbar

Woran wir im Alltag merken, dass sich das Klima ändert: