LANUV legt aktuelle Messwerte für Nordrhein-Westfalen vor

Der Frühling 2022 war geprägt von sehr viel Sonnenschein, wenig Regen und insgesamt überdurchschnittlichen Temperaturen. Mit einem beispiellos sonnigen und deutlich zu trockenen März, einem klassischen, leicht kühlen April und einem warmen, unwettergeprägten Mai, fügt sich dieser Frühling in die stetig länger werdende Reihe der für die aktuelle Erderwärmung typischen Frühlinge ein. Bei überdurchschnittlich warmen, trockenen und sonnenscheinreichen Witterungsbedingungen setzten sich die aktuellen Entwicklungen (mit Ausnahme des Frühlings 2021) auch dieses Jahr weiter fort.

Die durchschnittliche Temperatur im Frühling 2022 lag in NRW bei 9,9°C und damit, nach dem Frühling 2021, wieder deutlich über dem Durchschnitt der letzten Klimanormalperiode ohne starkem Erderwärmungssignal (1961-1990: 8,3 °C, Abweichung:1,6 Kelvin) und auch über der aktuellen, deutlich wärmeren Klimanormalperiode 1991-2020 (9,5 °C; Abweichung: 0,4 Kelvin). Damit belegt dieser Frühling Rang 17 der wärmsten Frühjahre seit Beginn der Aufzeichnungen. 

Neben den überdurchschnittlichen Temperaturen lag die Niederschlagssumme in diesem Frühling mit 128 l/ m² erheblich unter dem Mittelwert der internationalen Referenzperiode (1961-1990: 205 l/m²) und kommt auf weniger als zwei Drittel der damals üblichen Niederschlagsmenge, und das bei deutlich höheren Temperaturen. Selbst im Vergleich mit der deutlich trockneren aktuellen Klimanormalperiode kommt die diesjährige Niederschlagssumme nur auf ca. 72% der üblichen Menge (1991-2020: 177 l/m²). Bereits jetzt schon bereitet dieses Niederschlagsdefizit den Landwirten Sorgen. Der Frühling 2022 liegt auf Platz 20 der trockensten Frühlingsmonate seit Aufzeichnungsbeginn.

Quelle: Klimaatlas NRW, 11.06.2022

 

Weitere Informationen